Komplexität ist in. Zumindest als Bestand[shy]teil der persönlichen Berufs[shy]beschreibung: „ich organisiere komplexe Meetings“ – „ich bediene komplexe Fertigungs[shy]anlagen“ – „ich manage ein komplexes Entwicklungs[shy]projekt“. Was daran nun tatsächlich ‚komplex‘ ist, wissen möglicher[shy]weise nur wenige. Aber es ist schick, etwas komplexes zu tun.
Wie das herbstliche Laubfegen. Na ja, wer nimmt denn da noch den klassisch-mechanischen Garten[shy]pfleger? Als professioneller Grünanlagen[shy]manager setzt man natürlich auf Hightech: den elektronisch geregelten Laub[shy]sauger. Das macht mehr her, das hebt die Verant[shy]wortung. Denn es ist gar nicht so einfach, die Wind[shy]richtung des Saugers mit der Richtung des natürlichen Windes so abzustimmen, dass das Ergebnis der Arbeit als effizient und effektiv bezeichnet werden kann.
Aber wahr[shy]scheinlich arbeiten die Entwickler der Laub[shy]sauger[shy]hersteller schon an entsprechenden Unterstützungs[shy]funktionen: ein GPS-gestütztes, über W- LAN oder UMTS mit aktuellen Wetter[shy]daten gespeistes Navigations[shy]system, das via Bluetooth dem Geräte[shy]führer akustische Hinweise auf die optimale Herangehens[shy]weise für die Laubent[shy]sorgung vor Ort gibt, möglicherweise sogar mit Online-Rückmeldung an Google für den neuen globalen Dienst Google FAMES: FAcility Management Enhancement Service.
Spinnert? Wieso? Schließlich braucht es für das Lesen der Bedienungs[shy]anleitung einer S-Klasse etwa eine Viertel[shy]stunde, bis man herausgefunden hat, mittels welchen Menüs die Fern[shy]steuerungs[shy]option vom Rücksitz aus für die Aktivierung der Massage[shy]funktion des Beifahrer[shy]sitzes abgeschaltet werden kann.
Das Leben ist komplex. Und es strebt beständig nach höherer Komplexität. Das nennen wir Evolution. Auch in der Technik. Auch beim Laubharken.